Nachhaltige Hochzeitsfotos

8. November 2022

Warum überhaupt nachhaltige Fotografie?

Nachhaltigkeit, Klimaziele, ökologisches Bewusstsein – ich denke, das sind alles Begriffe, die das Leben unserer Generation prägen. Wir sind damit aufgewachsen, dass uns die Welt offen steht und dass alles möglich ist und so langsam erleben wir, dass das einfach nicht stimmt. Wir können als Gesellschaften nicht einfach ewig so weitermachen und müssen etwas ändern. Umdenken. Und zwar JETZT.

Und genau darum auch “Nachhaltige Hochzeitsfotografie”. Weil es mein Beitrag zum Klimaschutz als Hochzeitsfotografin ist. In meinem privaten Leben achte ich darauf, ressourcenschonend zu leben und mir wurde schnell klar, dass ich das auch für mein Business möchte. Denn es ist doch so: Wenn jede und jeder sich auf ein paar kleine Veränderungen einlässt, können wir gemeinsam die Welt retten – oder zumindest ein bisschen besser machen!

Und wie kann Fotografie nachhaltig sein?

Fotos an sich sind eine super langlebige & nachhaltige Sache, da sie sich nicht verbrauchen, abnutzen oder kaputt gehen. Daher lege ich auch bei meinem Bearbeitungsstil viel Wert auf natürliche Farben und gehe ganz bewusst bei so einigen Trends nicht mit, damit euch eure Hochzeitsfotos auch in vielen, vielen Jahren noch gut gefallen. Denn Trends sind immer auch irgendwann wieder vorbei – und das wäre bei euren Hochzeitsfotos wirklich schade!

Das bedeutet nachhaltige Hochzeitsfotografie ganz konkret bei mir:

  • Ein fast papierloses Office. Bei anfallendem Papier nutze ich Recycling-Papier, z.B. bei meinen Gutscheinen und Versandboxen.
  • Viele Fahrten mit den Öffis: Gerade bei längeren Distanzen finde ich Bahnfahren sehr angenehm!
  • Ökostrom für das Laden meines Laptops und Akkus, das Betreiben meines Servers, das Licht in meinem Büro und so weiter… du siehst – für alle Bereiche, für die man im Arbeitsalltag so Strom braucht.
  • Geldanlagen in grüne Unternehmen & Bereiche.
  • Lange Nutzung meines Foto- & Arbeitsequipments: Kameras, Objektive, Rucksack, Akkus, Laptop… Viele Geräte benutze ich auch als Second-Userin, was super gut für die Umwelt ist, da nicht extra für mich etwas Neues produziert werden musste und somit Ressourcen gespart werden können).
  • Grünes Webhosting, um hier CO2 einzusparen (denn selbst wenn ich alles digital erledige, zählt trotzdem noch, wie die Server betrieben werden, die ich besuche – und bei meiner eigenen Website kann ich das ja beeinflussen!). Wenn dich interessiert, wie viel CO2 meine Website verursacht, kannst du das hier nachlesen – und auch mit anderen Websites vergleichen: Website Carbon Calculator.
  • Arbeitskleidung (yes, auch ich hab extra Arbeits-Outfits, z.B. für Hochzeiten), die ich vielseitig einsetzen und kombinieren kann, vieles davon Second-Hand. Ich habe keine Dinge, die ich bewusst nur für einen Anlass kaufe – sondern achte immer darauf, bestimmte Teile auch im Alltag oder bei privaten Events tragen zu können.
  • Anreise. Klar find ich Destination-Hochzeiten auch attraktiv – aber ich werde mich nicht für eine Traum-Hochzeit in den USA oder Bali in ein Flugzeug setzen. Meine Base ist Bochum im Ruhrgebiet, NRW, gern reise ich aber auch zu euch in andere Ecken Deutschlands oder Europas. Und vielleicht hast du auch schon gesehen, dass ich absolut verliebt in die Berge bin und super gern da fotografiere, zum Beispiel in den Alpen in Österreich. Dabei werde ich versuchen, vor allem weite Distanzen mit der Bahn zurückzulegen, auch wenn das unter Umständen eine Extra-Übernachtung bedeutet.

Außerdem gebe ich meinen Brautpaaren immer ein paar Hinweise, wie sie ihre Hochzeit ganz leicht ein wenig grüner gestalten können – z.B. indem sie auf bestimmte Traditionen (wie Luftballons) verzichten. Dazu schreib ich mit Sicherheit auch bald einen Beitrag!

Aber kann eine nachhaltige Hochzeit auch cool sein?

Wenn ich im Internet nach nachhaltigen Hochzeitsinspirationen suche, merke ich, dass mich viele Konzepte einfach nicht ansprechen. Ich mag zum Beispiel die Farbe grün nicht so und außerdem liebe ich schönes, modernes Design – da denk ich manchmal schon, dass die nachhaltige Hochzeitsbranche noch viel Luft nach oben hat. Egal ob es um Deko-Konzepte, Blumen oder Papeterie / Design geht.

Meine Wahrnehmung:

Ich erlebe auf der einen Seite total intrinsisch motivierte Dienstleister, die für das Thema Nachhaltigkeit kämpfen und versuchen, jeden noch so kleinen CO2-Ausstoß zu kompensieren (find ich total geil, wirklich!). Und auf der anderen Seite beobachte ich die konventionellen Konzepte und da sehe ich immer ausgefallenere Destinations und Dekorationen, immer mehr Blumen und immer pompösere Kleider – was alles nicht wirklich etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Dagegen kommt aber natürlich keine nachhaltige DIY-Hochzeit an; denn die Visionäre, Designer und Influencer in Sachen Hochzeitsplanung, sind da, wo das Geld ist. Und das ist leider (noch) nicht in der nachhaltigen Ecke zu finden. Was super schade ist, weil es so wichtig wäre, wenn mehr Dienstleister auf den Nachhaltigkeits-Zug aufspringen würden. Also hab ich das Gefühl, dass nachhaltige Hochzeitsdienstleister sich oft noch einiges von konventionellen Dienstleistern abschauen können – umgekehrt aber erst recht.

Ich bin davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit auch richtig cool und modern sein kann! Es gibt mittlerweile tolle Dienstleister in verschiedenen Bereichen, die mein kleines ästhetisches Herz aufgehen lassen und die einen tollen Job machen! Von daher: Nur Mut zur nachhaltigen Hochzeit! Ich bin auch gern als Fotografin am Start und kann euch die eine oder andere Empfehlung geben.

Meine ganz persönlichen nächsten Schritte in Richtung nachhaltigeres Business

Klar, ich mache noch nicht alles perfekt und habe noch einige Punkte auf meiner To-Do-Liste, wie ich mein Hochzeitsfotografie-Business noch nachhaltiger gestalten kann. Aktuell bin ich gerade dabei, zu einer grünen und ethischen Bank zu wechseln, das steht schon lange auf meiner Liste und ich habe es endlich angegangen. Denn gerade die Art, wie wir unser Geld anlegen, oder es eben unsere Bank für uns tut, entscheidet maßgeblich darüber, in was es investiert wird. Und da gibt es eben die meisten Banken, die immer noch in fossile Energien, Rüstungsindustrie etc. investieren oder halt die eher neueren, grünen “Ethik-Banken”, die in grüne und nachhaltige, soziale und ethische Branchen gehen.

Findest du Nachhaltigkeit wichtig?

Was ist super spannend finde: Umfragen zeigen, dass zwei Drittel der Menschen lieber bei Unternehmen einkaufen, die sich um Umwelt-Belange kümmern*. Fast alle VerbraucherInnen geben an, dass sie ein positiveres Bild von einem Unternehmen haben, wenn dieses sich für die Umwelt einsetzt**.

Bei mir selbst ist das auch so. Ich habe mein Konsumverhalten deutlich in Richtung Nachhaltigkeit verändert und achte viel mehr auf Öko-Alternativen. Du auch?

Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist und du trotzdem nicht auf schöne & moderne Erinnerungen verzichten möchtest, lass uns richtig gern connecten. Ich denk, wir passen gut zusammen!

Quellen:
*Sprout Social’s ‘Championing Change in the Age of Social Media’ report
** Cone Communications 2017